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Neuigkeiten

So klein und schon so groß – Der Karriereweg als professionelle Ballerina

7 Jun, 2023

Maria ist dreizehn Jahre alt. Mit elf zog sie bereits allein nach Berlin, um ein Ballett Internat zu besuchen. Ihr Traum war ihr schon früh klar: professionelle Ballerina werden.

Was dies im Alltag bedeutet, erzählt uns Maria im Interview…

tanzmuster: Liebe Maria! Du bist unsere jüngste Interviewpartnerin bisher. Wann hast du mit dem Tanzen angefangen?

Maria: Ich habe mit Ballettstunden angefangen, als ich drei Jahre alt war.

tanzmuster: Wow, das ist wirklich früh. Bist du immer bei Ballett geblieben?

Maria: Ja, ich tanze klassisches Ballett. In der Schule haben wir auch andere Unterrichtsfächer, aber klassisches Ballett ist mein Schwerpunkt.

tanzmuster: Wie oft tanzt du in der Woche?

Maria: Jeden Tag! Der schulische Unterricht geht von Montag bis Samstag. Sonntags tanze ich im Internat alleine, im freien Training.

tanzmuster: Seit wann bist du auf dem Ballett Internat?

Maria: Seit 2020! Ab der 05. Klasse kann man sich hier anmelden – und ich bin jetzt in der 7. Klasse…

tanzmuster: Wie kann man sich die Fächer und den Unterricht, den du besuchst, vorstellen?

Maria: Wir haben natürlich nicht nur KT (Klassischen Tanz), sondern auch Fächer wie Tänzerische Darstellung, Gymnastik, tanzspezifische Körpertechnik, Contemporary Dance; also Modernen Tanz. Meist haben wir dabei vier Stunden am Tag Training, manchmal auch etwas mehr.

tanzmuster: Wow, das ist intensiv. Kannst du uns mit in eine klassische Ballettstunde nehmen; was macht man dort im Training?

Maria: Also… Man fängt zu Anfang jeder Stunde mit Stangenübungen an. Da übt man die Basics, die man für den weiteren Tanz braucht. All die Übungen sind wichtig, für wenn wir älter werden. Alles baut aufeinander auf und basiert auf den Grundlagen. Nach der Arbeit an der Stange geht man in die Mitte des Raums, übt Sprünge, später dann auch Spitze. Natürlich ist immer ein:e Lehrer:in dabei und macht Korrekturen, gibt Anweisungen – und lobt auch mal!

tanzmuster: Du hast Contemporary (Modern) erwähnt, was macht ihr bei dieser Tanzrichtung?

Maria: Contemporary ist kreativer. Man kann mehr selbst entscheiden, was man macht und den Körper mehr benutzen. Beim klassischen Tanz ist alles strukturierter; man arbeitet mehr mit Kraft. Modern ist generell lockerer und geht weniger nach festen Regeln und Abläufen.

„Bei Modern mag ich gern, dass man sich selbst kreativer ausdrücken kann…“

tanzmuster: Was gefällt dir jeweils bei den Richtungen, was vielleicht auch nicht so gut?

Maria: Beim klassischen Tanz mag ich die Bewegungen, die wir jeden Tag machen, sehr. Man hat eine gewisse Routine und kennt die Bewegungen nach einer Zeit ganz genau. Wenn man aber mal Schmerzen oder schlechte Laune hat, kann es auch schwer fallen, das Training durchzuziehen.

Bei Modern mag ich gern, dass man sich selbst kreativer ausdrücken kann…

tanzmuster: Da sagst du was – nicht zum Sport gehen wollen, das kennen viele Menschen ziemlich gut! Was hast du für Tipps & Tricks, für wenn man mal keine Lust hat?
 

„Wenn man den Job aber, wie in meinem Fall, wirklich machen will, dann muss man alles dafür tun!“
 

Maria: Ich gehe dann einfach trotzdem! Man vergisst irgendwann alles um sich herum. Klar ist es öfter so, dass man keine Lust hat. Wenn man den Job aber, wie in meinem Fall, wirklich machen will, dann muss man alles dafür tun! Du kannst dann nicht einfach sagen, ich komm heute nicht.
 

„Ich möchte auf den großen Bühnen tanzen (…)“


tanzmuster: Was ist dein berufliches Ziel?

Maria: Ich möchte auf den großen Bühnen tanzen: Paris, New York, Milano, Berlin, Moskau, St. Petersburg, wo das Ballett herkommt… Mein Ziel ist es, erste Solistin zu sein – und wenn die Karriere vorbei ist, dann in einer guten Ballettschule zu unterrichten.

tanzmuster: Für alle, die den Begriff nicht kennen, was genau ist die „erste Solistin“?

Maria: Im Schwanensee z. B. hat man eine erste Solistin…das ist die Hauptrolle, die allein tanzt. Im Gegensatz dazu gibt es „Corps de Ballet“, das ist der Tanz in der Gruppe.

tanzmuster: Was macht es für dich besonders, als Solistin alleine zu tanzen?

Maria: Der Applaus zum Schluss. Alle Augen sind auf dich gerichtet. Das ist ein sehr schönes Gefühl, man ist einfach unglaublich stolz, dass man es so weit geschafft hat.

tanzmuster: Wie gefällt dir die Arbeit in der Gruppe? Macht es Spaß, gemeinsam zu tanzen?

Maria: Corps de Ballet ist tatsächlich viel schwieriger als allein! Alle müssen in der Linie stehen, synchron sein u.s.w.. Wenn man allein tanzt, kann man improvisieren und es fällt nicht direkt auf, wenn man einen Fehler macht. Beim Tanz in der Gruppe fällt es dagegen sofort auf, wenn jemand sich vertut.

tanzmuster: Ist das Training denn manchmal auch lustig zusammen?

Maria: Wenn man kleiner ist, ja. Dort hat man noch nicht so sehr dieses Konkurrenzdenken. Es macht schon Spaß, zusammen zu tanzen – aber man merkt mit zunehmendem Alter und höheren Klassen, dass es viel darum geht, wer welche Rolle bekommt u.s.w.. Das kann auch zu Anspannungen führen…

tanzmuster: Das glaube ich! Macht ihr bereits Aufführungen mit deiner Schule?

Maria: Ja. Meine allererste Aufführung hatte ich bereits mit sechs Jahren, mit meiner damaligen Tanzgruppe der Ballettschule in Frankfurt. Meine nächste Aufführung, mit meiner Berliner Ballettschule, ist die Gala Unter den Linden an der Staatsoper in Berlin, unsere Schule wird 71 Jahre alt.


„Man kann beim Tanzen viele Gefühle ausdrücken!“


tanzmuster: Wie schön! Das ist beeindruckend. Warum, würdest du sagen, ist es wichtig, dass Menschen tanzen?

Maria: Man kann beim Tanzen viele Gefühle ausdrücken! Beim Tanz kann man auch ohne Worte Beziehungen zwischen Menschen aufbauen…

tanzmuster: Wie bemerkst du im Alltag körperlich, dass du tanzt?

Maria: Ich baue Muskeln auf, bin dehnbar…dafür muss man aber jeden Tag auch mindestens eine halbe Sunde bis vierzig Minuten Dehnübungen machen! Nach den Ferien ist das immer direkt schwieriger, man kriegt viel schneller Muskelkater. Generell habe ich eine ziemlich gerade Körperhaltung, ich denke daran, den Bauch anzuspannen und halte meine Körperspannung einfach ganz gut im Alltag…

tanzmuster: Hast du auch Freunde, die kein Ballett tanzen? Bist du manchmal neidisch, dass andere in deinem Alter nicht so einen vollen Terminkalender haben?

Maria: Ja, in Frankfurt habe ich einige Freunde, die nicht tanzen. Klar, man hat wenig Zeit…ich komme so um 18 Uhr ins Internat, manchmal auch früher…mache meine Dehnübungen, Hausaufgaben, esse Abendbrot und gehe dann schlafen. Mir fehlt dann oft die Kraft, am Ende der Woche noch etwas zu unternehmen. Aber ich finde es ganz gut, wie es ist, weil ich weiß, wofür ich so hart arbeite! In den Ferien geht das alles dann ja auch einfacher und ich treffe mich dort mehr mit Freunden…

tanzmuster: Wie kommt man überhaupt auf ein Ballett Internat?

Maria: Um auf die Ballettschule zu kommen, muss man eine mehrtägige Aufnahmeprüfung machen. Wenn du außerhalb der Stadt lebst, kannst du dann auch auf dem Internat aufgenommen werden. Das wird dann dein zweites zu Hause.


„Natürlich will man manchmal einfach zu den Eltern, es kann an einigen Tagen schon schwer sein.“


tanzmuster: Wie lebt es sich dort? Vermisst du dein anderes zu Hause in Frankfurt oft?

Maria: Du kommst am Nachmittag aus der Schule… Du musst deine Wäsche alleine waschen, Hausaufgaben machen… So wirst du ziemlich schnell selbstständig. Natürlich will man manchmal einfach zu den Eltern, es kann an einigen Tagen schon schwer sein. Ich teile mir aber ein Zimmer mit meiner besten Freundin, das mag ich sehr!

tanzmuster: Wer sind deine Vorbilder?

Maria: Auf dem ersten Platz steht bei mir Maria Khoreva aus Russland. Ebenso Skylar Brandt aus New York, beide sind 1. Solo Tänzerinnen. Polina Semionowa vom Staatstheater Berlin, Svetlana Zakharova vom Bolschoi Theater und Iana Salenko aus Kiew mag ich auch sehr.

tanzmuster: Stell dir vor, es gäbe Tanz nicht. Welchen Beruf würdest du dann anstreben?

Maria: Stewardess! Dann könnte ich viel auf Reise sein…


„Wenn du tanzen willst, aber nicht weiß, was…. dann musst du einfach ausprobieren!“
 

tanzmuster: Wie können andere Kinder und Jugendliche mit dem Tanzen anfangen? Was wären die ersten Schritte?

Maria: Wenn du tanzen willst, aber nicht weiß, was….dann musst du einfach ausprobieren! Man merkt schon nach kurzer Zeit, ob man einfach keine Kraft oder Lust hat, hinzugehen. Dann ist es vielleicht auch einfach nix – und etwas anderes macht einem dafür mehr Freude. Bei Ballett beginnt man ja erstmal mit den Grundlagen: Tendus und Pliés sind Übungen, die immer und immer wieder vorkommen werden. Wenn einem diese Bewegungen Spaß machen, ist Ballett wahrscheinlich eine gute Wahl. Andere tendieren statt Routine und festeren Strukturen eher zum kreativeren Ausdruck und freieren Tanz. Das muss man einfach in Probestunden herausfinden.

tanzmuster: Wenn du selber ein Tanzstück inszenieren würdest, wie sollte es ein?

Maria: Ich würde ein Stück mit klassischer Musik choreografieren. Alle dürften sich in dem Stück mit dem, was sie am besten können, präsentieren. Dazu schöne Kostüme… Tutus oder lange Tüllröcke…die Jungs bekämen Bodies.

tanzmuster: Wie empfindest du die Geschlechterrollen im Ballett? Gibts an der Ballettschule viele Jungs?

Maria: Wir haben drei Jungs in der Klasse, trainieren aber hauptsächlich getrennt. Jungs machen mehr Sprünge und Krafttraining; sie müssen uns ja heben können. Wir machen mehr Spitzentanz. Generell gibt es aber nicht viele Jungs auf der Schule. Wenn sich ein Junge auf der Ballettschule anmeldet, nehmen sie ihn wahrscheinlich gerne auf.

Bei Mädchen gibt es so viele Bewerberinnen, dass nicht jede angenommen wird. Wir sind als Klassen getrennt, in extra Stunden trainiert man dann zusammen… besonders auch dann, wenn Aufführungen anstehen.

tanzmuster: Welches ist dein liebstes Outfit zum Tanzen?

Maria: Ich liebe lange Tüllröcke! Die einfachen klassischen Tutus mag ich aber auch sehr gern. Heutzutage sind die Stücke ja oft auch sehr modern. Da sind die Kostüme bunter und besonderer. Letztes Jahr haben wir Dance Dance Dance getanzt. Da trugen wir Trikots mit Plüsch und Hems. Dazu Rock mit einer Schleife dran. Das sah sehr schön aus!

Maria nach dem Gala-Konzert der Staatlichen Ballettschule Berlin in der Staatsoper Berlin.

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